Bundeswehr

August 1971, nach meiner abgeschlossenen Lehre zum Schaufenstergestalter bin ich für acht Jahre zur Bundeswehr gegangen. Die ersten zwei Jahre war ich in München an der Pionierschule und lernte alles über den Bau von Brücken, den Umgang mit allen Arten von Sprengstoffen, das Sprengen selbst und noch vieles mehr. 1973 wechselte ich dann zur Panzertruppe nach Hemer im Sauerland, dort in der Blücherkaserne war das Panzerregiment 100 stationiert. Auf dem Foto bin ich gerade mal 21 Jahre alt.

Als erstes machte ich alle Führerscheine für Motorrad, PKW und LKW mit Anhänger. Anschließend wurde ich als Panzerfahrer, Kommandant und Ausbilder für den US. Brückenleger M48 AVLB ausgebildet. In unserer Einheit der Panzerpionierkompanie 100 hatten wir damals drei von diesen Ungetümen. Ich war der Führer dieser Brückengruppe und verantwortlich für die Ausbildung der Fahrer, sowie für die Wartung und Pflege der drei Amis.

Und seit Anfang 2022 gibt es von diesem Gerät auch einen hervorragenden Bausatz in 1:35.

Neben der technischen Ausbildung am Fahrzeug sowie das Fahren im Gelände, gehörte auch das Verladen der Brückenleger auf Eisenbahnwaggons der Bundesbahn zur Ausbildung der Panzerfahrer. Die Brücke wurde auf einem Waggon abgelegt und mit Ketten verzurrt und auch der Panzer stand auf einem Waggon. Der Verlade-meister der Bahn prüfte mit einem Zollstock, wie weit die Kette und Brücke über den Waggonrand überstand, das war immer Millimeterarbeit. Die Person im Blaumann und erhobenen rechten Arm bin ich, da hatte ich schon den Dienstgrad eines Unteroffiziers.

Und es ging interessant weiter. In der zweiten Jahreshälfte 1974 war ich drei Monate auf einem Lehrgang in der Pionierschule in München. Dort wurde ich an der Panzerschnellbrücke “Biber” ausgebildet und erwarb dort die Fahr- und Lehrberechtigung. Nach bestandenem Lehrgang wurde ich Ende des Jahres zum Stabsunter-offizier befördert. Am 25. April 1975 wurde aus dem Panzerregiment 100 die Panzerbrigade 20 und aus uns Pionieren wurde die Panzerpionier-Kompanie 200.

Zurück aus München, wurden Wochen später vier Biber geliefert. Alle 14 Tage traf dann immer ein Fahrzeug mit Brücke am Bahnhof in Hemer ein. Wir luden die Panzer ab, bauten die Brücken mit einem Bergepanzer zusammen und fuhren rauf in die Kaserne. Zu diesem Zeitpunkt war ich der einzige der diese Fahrzeuge bewegen durfte. Aber schon kurze Zeit später als die ersten Soldaten mit Führerschein Klasse 2 aus der Fahrschule kamen, startete ich mit der Ausbildung. Jetzt konnten wir bei freilaufenden Manövern auch mit den Leos der anderen Kompanien mithalten. Die drei M48 ALVB kamen ins Depot. Meine Dienstzeit in Hemer endete 1978, zog noch in diesem Jahr mit meiner Familie zurück nach Marl wo wir herkamen und begann einen neuen Job bei der Firma Jani Gastranport, die eine Niederlassung in Marl gegründet hatte. Mehr darüber oben im Link – LKW fahren.